Geschichte
 

 

 

Frau M.C.S. Baronesse van Hardenbroek van Ammerstol hat sehr viel dafür getan, um diese beinahe ausgestorbene Rasse zu erhalten und wieder aufzubauen.

Mit Hilfe eines fahrenden Händlers, dem sie eine Haarlocke und eine Abbildung des Kooikerhundes mitgab, gelang es ihr, einige brauchbare Exemplare auf dem Lande aufzuspüren. Ihre Hündin Tommie

 

aus Westfriesland wurde so die Stammmutter der heutigen Kooikerhunde.

 

 

Die immer flugbereiten, aber auch neugierigen Enten sehen von dem kleinen, bunten Hund, der plötzlich am Ufer in der Fangröhre erscheint, nur das Hinterteil; die wedelnde Schwanzspitze, einen weissen Fleck in der schummrigen Fangröhre. So lockt der Kooikerhund die Enten tiefer in die Fangröhre hinein, bis sie, aufgeschreckt durch den Entenkooiker, in den Fangkäfig gelangen.

 

Die Enten werden entweder geschlachtet oder zu wissenschaftlichen Zwecken beringt,
um den Vogelzug zu untersuchen. Es gibt in den Niederlanden noch mehr als hundert "Entenkooien", von denen die Meisten an wissenschaftlichen Untersuchungen beteiligt sind.  

 

 

Auf Gemälden von Meistern des 17. und 19. Jahrhunderts, z.B. Vermeer und Steen sowie auf Familiengemälden aus dem 18. und 19. Jahrhundert kommen kleine Spaniels vor, die dem heutigen Kooikerhondje sehr ähnlich sehen.
 

 

 

 

Im Oranien-Nassau Museum bei der Ruine von Schloss Dillenburg hängt eine Abbildung, die den aufgeschreckten Wilhelm von Oranien zeigt, der gerade durch den wachsamen Kooikerhund neben seinem Bett vor einem nächtlichen Mordanschlag gerettet wurde.

Rassenstandart

 

FCI Standard Nr. 314 / 16.02.2010

Übersetzung: Christina Bailey / Offizielle Originalsprache (EN)

Ursprung: Niederlande

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards:
13.10.2010

Verwendung: Jagd- und Begleithund, welcher zum Anlocken von Enten benutzt wird.

Klassifikation FCI: Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
Sektion 2 Stöberhunde
Ohne Arbeitsprüfung


Allgemeines Erscheinungsbild des Hundes

Der Kooikerhondje ist ein harmonisch aufgebauter orange-roter, mehrfarbiger kleiner Jagdhund mit nahezu quadratischem Körperbau. In der Bewegung trägt er seinen Kopf hoch und die gut befederte, fröhliche Rute wird gerade oder oberhalb der Rückenlinie getragen. Die Ohren haben schwarze Haare an den Spitzen, die sogenannten Ohrringe. Der Hund wird im natürlichen, ungetrimmten Haarkleid vorgeführt.

Wichtige Proportionen: Die Körperlänge von der Spitze der Schulter (Scapula-Humeral Gelenk) bis zum Sitzbeinhöcker kann etwas länger als die Widerristhöhe sein. Schädel und Fang sind ungefähr gleich lang.

Verhalten / Charakter
(Wesen): Lebhaft und aktiv, selbstbewusst und mit ausreichend Ausdauer und Durchhaltevermögen, gutartig und aufmerksam, aber nicht lärmend. Die Rasse ist zuverlässig, gelassen und freundlich.

Kopf: Der Kopf ist von mässiger Länge, der allgemeinen Erscheinung angepasst, trocken mit sanften Linien.                                                         
Oberkopf:
Schädel: Genügend breit, mäßig gewölbt.
Stop: Im Profil deutlich sichtbar, doch nicht zu tief.
Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz und gut entwickelt.
Fang: Im Profil gesehen nicht zu tief und etwas keilförmig; von oben gesehen nicht zu stark zugespitzt und unter den Augen gut ausgefüllt.
Lippen: Vorzugsweise gut pigmentiert, gut geschlossen und nicht überhängend.
Kiefer / Zähne: Normal ist das Scherengebiss, Zangengebiss zulässig.
Augen: Mandelförmig, tiefbraun mit freundlichem, aufmerksamen Ausdruck.
Ohren: Von mittlerer Grösse, etwas über einer gedachten Linie von der Nasenspitze durch den Augenwinkel angesetzt, dicht an den Wangen ohne Falte herabhängend. Gut befranst,schwarze Haarspitzen (Ohrringe ) .

Hals: Gut bemuskelt, von ausreichender Länge und trocken.

Obere Profillinie: Sanfte Linie vom Widerrist bis zur Rute.
Rücken: Kräftig und gerade, ziemlich kurz.
Lenden: Von ausreichender Länge und Breite, gut bemuskelt
Kruppe: Etwas abfallend und ausreichend breit; die Länge der Kruppe sollte 1.5 der Breite betragen.
Brust: Bis zu den Ellenbogen reichend mit genügender Rippenwölbung. Ausreichend entwickelte Vorbrust.
Untere Profillinie und Bauch: Etwas zur Lende aufgezogene Bauchpartie.

Rute: Im Anschluss an die Rückenlinie angesetzt. Auf Höhe der Rückenlinie oder gerade hoch darüber getragen (fröhlich). Mit einer weißen Fahne gut befedert. Der letzte Rutenwirbel sollte bis zum Sprunggelenk reichen.

Gliedmassen:
Vorderhand: Schulter: Schulter ausreichend abfallend um eine klar fliessende Linie vom Hals zum Rücken zu schaffen. Oberarm: Gut gewinkelt zum Schulterblatt, welches von gleicher Länge ist. Ellenbogen: Gut am Körper anliegend. Unterarm: Gerade und parallel, kräftige Knochen von ausreichender Dicke und Länge. Vordermittelfuss: Kräftig und leicht geneigt. Vorderpfoten: Klein, leicht oval, kompakt mit gut geschlossenen Zehen, die nach vorne zeigen.
Hinterhand: Allgemeines: Gut gewinkelt, gerade und von hinten gesehen parallel. Kräftige Knochen. Oberschenkel: Gut bemuskelt. Unterschenkel: Gleich lang wie der Oberschenkel. Sprunggelenk: Tief gestellt. Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten.

Gangwerk / Bewegung:
Sollte fliessend und federnd sein, gut ausgreifend und mit gutem Schub. Läufe parallel.

Haarkleid:
Haar: Mittellang, leicht gewellt oder glatt und dicht anliegend. Weiches Haar. Gut entwickelte Unterwolle. Vorderläufe sollten mässige Fransen haben, welche bis zu den Fussgelenken reichen. Hinterläufe sollen ziemlich lange befederte Hosen haben; keine Befederung unterhalb der Sprunggelenke. Das Haar am Kopf, vorne an den Läufen und an den Füssen soll kurz sein. Ausreichende Befederung an der Unterseite der Rute. Längeres Haar an der Kehle und an der Vorbrust. Ohrringe (lange fransige schwarze Haarspitzen) sind höchst erwünscht.
Farbe: Klar abgegrenzte Flecken von reiner orange-roter Farbe auf weissem Grund, obwohl ein paar kleine Flecken an den Beinen akzeptiert werden. Die orange-rote Farbe sollte überwiegen. Etwas schwarzes Haar, welches sich mit der orange-roten Farbe vermischt und eine leichte Form der Tüpfelung sind akzeptabel aber weniger erwünscht. Kopfzeichnung: Eine deutlich sichtbare weiße Blesse bis runter zur Nase. An den Wangen und rund um die Augen sollte Farbe sein. Eine Blesse, die zu eng oder zu breit ist oder nur teil-farbige Wangen sind weniger erwünscht. Ein schwarzer Ruten-Ring, wo die Farbe von orange-rot in weiss übergeht ist erlaubt.

Grösse:
Ideale Widerristhöhe: Rüden: 40 cm.
Hündinnen: 38 cm
Toleranz: 2 cm über oder 3 cm unter der
Idealgrösse sind zugelassen.